Achtsam Valentinstag feiern – geht das?

Am 14. Februar ist mal wieder Valentinstag, wie Du sicher schon aus den unzähligen Werbebotschaften weißt, mit denen wir gefühlt seit Wochen bombardiert werden.

Wie kein anderer Feiertag polarisiert der Valentinstag die Menschen: Die einen lieben und feiern ihn mit Blumen, Plüschtieren, Schokoherzen u.v.m., die anderen hassen und verteufeln ihn als kommerziell und überflüssig. Ach ja, und dann gibt es noch diejenigen, die ihn nur mitmachen aus Angst, ansonsten ihre Partner zu enttäuschen (ja, ich meine Euch, liebe Männer).

Warum ist der Valentinstag für viele Menschen so ein emotional geladenes Thema? 

Eine Antwort darauf liegt in unserer Angewohnheit, uns mit anderen zu vergleichen, welche am Valentinstag besonders „getriggert“ wird. Wenn wir Single sind, sehen wir überall Bilder von glücklichen Paaren und fühlen uns oft wie Versager, weil wir (anders als scheinbar alle anderen) allein sind. Sind wir in einer Beziehung, haben wir das Gefühl, dass bei allen anderen nur „eitel Sonnenschein“ herrscht, während es ganz normal ist, dass auch mal der Haussegen schief hängt. Höhen und Tiefen, Krisen und Streits gehören auch zu einer gesunden Beziehung dazu. Das Geheimrezept hier ist natürlich, wie immer, die Art und Weise, wie wir damit umgehen und welches Mindset wir haben!

Darüber hinaus sind Film und Fernsehen voll von großen romantischen Gesten, die in uns unrealistische Erwartungen an unsere Partner wecken. Das führt zwangsläufig zu Enttäuschungen auf der einen und Minderwertigkeitsgefühlen auf der anderen Seite.

Was ist also die Lösung des Valentinstags-Dilemmas? Hände vor die Augen und ganz laut „lalala“ singen, bis der Spuk vorbei ist? 

Das muss nicht sein! Der Schlüssel liegt - wie so oft - in der Achtsamkeit. Vielleicht fragst Du Dich jetzt, „Vivienne, was hat der Valentinstag mit Achtsamkeit zu tun? Müssen wir jetzt zusammen Tee trinken und Yoga machen?“ Nein, tatsächlich geht es hier darum, in uns zu gehen, unsere eigenen Gefühle wahrzunehmen (→ Stichwort emotionale Intelligenz) und unsere eigenen Erwartungen zu reflektieren und relativieren. 

Was fühlst Du, wenn Du an Valentinstag denkst? Welche Erwartungen sind an diese Gefühle geknüpft? Sind diese Erwartungen realistisch? Wie viel davon hängt mit dem Vergleich mit anderen zusammen? Mache Dir bewusst, dass die perfekten Beziehungen, die Du auf Instagram oder im Fernsehen (oder sogar in Deinem Freundeskreis) siehst, oft nichts mit der Realität zu tun haben und jeder Vergleich daher überflüssig ist. Denn wir wissen, es gibt keine „perfekten“ Beziehungen. Wir sind halt alle nur Menschen! 

Warum nicht den Valentinstag nutzen, um #selflove zu praktizieren, anstatt darauf zu warten, dass uns jemand anderes glücklich macht?

Der Grund, warum wir oft so hohe Erwartungen an den Valentinstag haben, hat u.a. mit unserem Mindset zu tun. Wir verlangen, dass uns andere glücklich machen oder warten darauf, dass uns der Prinz (oder die Prinzessin ;)) auf dem weißen Pferd aus unserem Elend befreit. Tatsächlich können wir das wahre Glück nur in uns selbst finden. Und ich meine damit nicht selbstverliebt durch die Gegend zu laufen, nach dem Motto „I am so amazing! I am the best!“ und dem „Herrn Narziss“ Ehre zu verleihen. Auch meine ich damit nicht, die rosa-rote Brille aufzusetzen und alles schönzureden.

Stattdessen können wir diesen Tag als Erinnerung nutzen, uns Zeit zu nehmen, uns selbst besser kennenzulernen, unsere eigenen Gefühle zu verstehen und mit mehr Achtsamkeit durch den Alltag zu gehen, um zu erkennen, was uns wirklich guttut und was nicht. Und wir können ihn als Möglichkeit nutzen, gut zu uns selbst zu sein. #bekindtoyourself

Wie wäre es also, wenn Du Dich diesen Valentinstag selbst fragst:

„Will I be my Valentine?”

Picture credits: Maria Yankulina (Insta: m.yankulina)

#valentinesday #emotionalintelligence #selfcare #mindfulness #mindset #bekindtoyourself